Tanna hatte das auch gar nicht erzählen wollen, es war ja auch unangenehm. Aber da Faith dachte, dass hier alles in bester Ordnung wäre, musste sie die Frau einfach aufklären. Sie fand, dass auch andere wissen sollten, wie schwer man es oft hat. Faith war wirklich betroffen. Sie erinnerte sich an ihre eigene schwere Kindheit, die Eltern mussten auch immer arbeiten, und sie war ständig alleine. Jetzt endlich sollte Tanna aber erfahren, worum es in der Show wirklich ging.



Man teilte Tanna in den nächsten Tagen mit, dass ihre Aufgabe, also Faith anzulernen, langsam zu Ende gehen würde. Jetzt wäre es Zeit, die letzten Szenen zu drehen. Als Tanna also am nächsten Nachmittag zum Drehort kam, trat ihr Faith entgegen, sah aber plötzlich komplett anders aus! Kurze blonde Haare, das ganze Makeup, alles weg?

Faith erklärte ihr, dass ihr richtiger Name Dina Dwyer-Owens wäre und sie ist die Geschäftsführerin der Firma, für die Tanna seit so vielen Jahren arbeitete. Sie wollte einfach mal erfahren, wie es ihren Angestellten wirklich geht und mit welchen Problemen sie zu kämpfen haben. Und von Tannas echtem Leben hatte sie ja jetzt mehr als genug gehört.



Das Fernsehteam teilte Tanna auch mit, dass es gar keine Reality Show gibt, in der Leute angelernt werden. Sondern dass dies hier die Sendung „Undercover Boss“ wäre und so die Chefs herausfinden, wie es ihren Mitarbeitern wirklich geht. Also jenseits von Aufträgen und Gehaltsschecks. Die Chefin durfte Tanna ja erleben und erfuhr ja auch, was hinter den Kulissen so los war.

Dina war total beeindruckt, dass Tanna trotz der Sorgen, die sie täglich hatte, so pflichtbewusst und sorgfältig ihren Job machte und überreichte ihr einen Scheck von 5000 Dollar, damit sie eine Ausbildung machen konnte, um einen besseren Beruf zu erlernen. Der Zweck war klar, sie sollte endlich mehr verdienen, damit sie mehr Zeit für ihre Kinder haben würde.



Aber das war noch nicht alles. Dina richtete für die Kinder von Tanna und Michael einen Fond ein, der dafür sorgen sollte, dass die Kinder der beiden später aufs College gehen konnten. Damit sie einen besseren Start ins Leben haben würden als ihre Eltern. Tanna war unendlich dankbar dafür. Sie hatten jetzt den Grundstock für die Ausbildung ihrer Kinder bekommen, 10.000 Dollar für jedes Kind waren bereits in den Fonds. Sie konnten also in aller Ruhe weitersparen, damit es die Kinder später leichter haben würden. Was für eine Freude! Aber das war noch nicht alles.

Als Tanna die Tränen endlich trocknete, bekam sie von der Chefin noch einen weiteren Scheck. Dieser war ausgestellt auf 25.000 Dollar! Tanna war jetzt so geschockt, dass sie fast in Ohnmacht gefallen wäre. Dina sagte ihr, dass dies einfach ein persönliches Geschenk von ihr selbst wäre. Sie war so beeindruckt gewesen von Tannas Stärke, dass sie ihr einfach auch persönlich etwas Gutes tun wollte.



Tanna fragte sie nach dem Grund. Dina antwortete, dass sie total beeindruckt war, auch dass sie so ehrlich von ihren Problemen berichtet hatte und nicht nur „heile Welt“ vorgegaukelt hatte. Dazu gehört auch Mut und nur wer über seine Probleme redet, dem kann auch geholfen werden. Jetzt war Tanna nur noch glücklich. Sie konnte sich fortbilden lassen, würde in ihrer Firma also zukünftig mehr verdienen können, für die Kinder war gesorgt und durch den Scheck der Chefin konnten sie endlich mal durchatmen, ohne Sorgen.