Denn Kiarna war nicht nur in den letzten Monaten auf der Straße gewesen und hatte dort gelebt. Sie hatte in den Jahren zuvor bei vielen verschiedenen Pflegefamilien gewohnt. Ihre Probleme waren also sehr früh losgegangen. Das durfte so nicht weitergehen, wenn sie nicht völlig abrutschen sollte. Das war Tommy klar. Also beschloss er, ihr Vormund zu sein, damit Kiarna eine Chance auf ein gutes Leben hatte.
Er wollte sicherstellen, dass sie ein geregeltes Leben bekam, mit allem, was dazu gehört. Sie sollte zur Schule gehen, normal ernährt werden und alles haben, was man für ein normales Leben eben so braucht. Er musste ihr auch lesen und schreiben beibringen, damit sie überhaupt zur Schule konnte. Aber all das war für Tommy kein Problem. Er wusste, dass er das schaffen würde.
14. Das Geheimnis
Kiarna kam allerdings nicht ganz alleine zu ihm. Sie hatte noch ein Geheimnis, nämlich das Wissen, in der 23. Woche schwanger zu sein. Sie hatte furchtbare Angst, dass diese Tatsache Tommy dazu bringen würde, sie doch wieder rauszuwerfen. Das würde sie nicht mal wundern, nach allem, was sie bisher erlebt hatte. Aber sie hatte falsch gedacht. Tommy dachte gar nicht daran, sie jetzt im Stich zu lassen.
Er wollte auch nicht, dass sie wieder auszieht. Ganz im Gegenteil. Er war wild entschlossen, alles mit Kiarna zu meistern und ihr eine gute Zukunft zu bieten. Er wusste wohl, dass das alles nicht einfach werden würde und vieles an Opfern von ihm verlangen würde. Aber das war ihm egal. Allerdings wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welch weitreichende Folgen seine Hilfsbereitschaft haben würde.
15. Größere Probleme
Natürlich war er nicht gerade hellauf begeistert, als er erfuhr, dass Kiarna schwanger war. Aber er hatte den Entschluss gefasst, ihr zu helfen, also wollte er jetzt auf gar keinen Fall einen Rückzieher machen. Auch der Plan, die Vormundschaft für Kiarna zu erlangen, lag ja noch auf dem Tisch. Es war ihm jetzt wichtiger denn je, das durchzuziehen, da Kiarna ja jetzt auch bald Mutter werden würde.
Kiarna hatte furchtbare Angst, dass ihr das Jugendamt das Kind gleich wieder wegnehmen würde, sobald sie das erfahren, dass sie schwanger wäre. Also war es umso wichtiger, dass die Sache mit der Vormundschaft bald geregelt werden würde. Dann hatte das Jugendamt keine Hand mehr auf Kiarna und erst recht keinen Grund, ihr das Kind wieder wegzunehmen.
16. Eine zweite Chance
Kiarna hatte diese Angst ja nicht umsonst. Egal wer davon erfahren hatte, dass sie schwanger war, hatte gesagt, dass sie keinen Tag mit dem Kind haben würde, weil man es ihr sowieso wegnehmen würde. Das war natürlich kein schöner Gedanke und sorgte für große Ängste bei der jungen werdenden Mutter. Sie wollte doch nur eine zweite Chance, eine Chance, auf eine gute Zukunft für sich, aber auch für das Baby.
Ihr war auch selbst klar, dass das alles nicht einfach werden würde. Sie war ja vorher alleine gewesen. Aber jetzt, mit Tommy als Helfer an ihrer Seite, war sie sich sicher, dass sie eine echte Chance auf einen Neuanfang bekam. Und diese Chance war real, kein Traum einer jungen Frau. Würden sie das alles schaffen?