Der Gorilla ließ niemanden in seine nähe, bis die Tierwärter sahen, was er in den Händen hielt

Was war mit ihm los?

Gorillas sind sehr eigene Geschöpfe. Die Mitarbeiter kannten ihn und seine Launen schon eine ganze Weile. Bobo der Gorilla war ihnen nicht fremd, sondern sie hatten sich an ihn gewöhnt und wussten, wie sie mit ihm umzugehen hatten. Aber dieses Mal war alles anders. Er verhielt sich seltsam und versteckte sich vor ihnen. Das war neu. Jetzt waren sie alarmiert. Das war ein Verhalten, dass Bobo noch nie vorher gezeigt hatte. Sie mussten herausfinden, was die Ursache dafür war.



Die Mitarbeiter der Primatenauffangstation in Kamerun kannten Bobo schon seit seiner frühesten Kindheit. Die Mutter war von Wilderern gefangen worden, da war Bobo gerade mal 2 Jahre alt. Als er in der Auffangstation ankam, war er nicht gerade der lustigste und lebhafteste Gorilla, sondern eigen und sehr scheu. Aber er wuchs unter der liebevollen Betreuung gut heran und wurde schließlich sogar der dominante Gorilla in seinem Gebiet. Er war ein Anführer und würde sich wehren können, sollten sich ihm Wilderer nähern. Da waren sich alle einig.

Ein liebes Tier

Obwohl Bobo wirklich ein gewaltiger Gorilla ist, mit ca. 125 Kg Gewicht, war er ein liebes Tier. Er war niemals aggressiv gegenüber seinen Artgenossen und jeder schien ihn zu mögen. Natürlich gab es auch völlig normale Kämpfe in der Gruppe, denn es galt, den Platz am Thron, den er wirklich innehatte, zu verteidigen. Mitunter lehnte sich ein anderer Gorilla gegen ihn auf, aber Bobo schaffte es schnell, klarzumachen, wer der Boss war. Ganz ohne gefährliche Szenen.



Die Mitarbeiterin Elissa, die sich von Beginn an um Bobo gekümmert hatte, erzählte später, dass sich jüngere Gorillas, namens Kibu und Nkamum sehr wohl mal mit Bobo um seine Position gestritten hatten. Allerdings gaben sie schnell auf, weil Bobo sehr schnell klar machte, dass das sein Platz ist, an der Spitze der Truppe. Die anderen haben es seither niemals mehr versucht, seinen Platz zu fordern. Allerdings begann Bobo plötzlich, sich seltsam zu benehmen. Elissa wollte herausfinden, was mit dem Tier nur los war?

Ein seltsames Verhalten

Die Heimat von Bobo ist ein Wildtiergehege, dass von einer Wohltätigkeitsorganisation in England betrieben wird. Es handelt sich um „Ape Action Africa“ und bietet ungefähr 300 Gorillas und anderen Affenarten eine sichere und gute Heimat. Bisher war Bobo nie auffällig geworden, aber jetzt schien irgendwas im Busch zu sein, im wahrsten Sinne, weil Bobo sogar andere Artgenossen in Gefahr brachte. Die Mitarbeiter überlegten, was los sein könnte und sie beschlossen, Bobo nicht mehr aus den Augen zu lassen, bis sie herausgefunden hatten, was los war.



Sein ganzes Verhalten war völlig anders als sonst. Normalerweise lief er stolz durchs Gehege und zeigte sich jedem. Aber jetzt versteckte er sich bei jeder Gelegenheit und legte sich ins Gras, sobald ein Mitarbeiter sich ihm nähern wollte. Damit dieser ihn nicht entdecken sollte. Er versteckte sich aber auch vor den anderen Tieren. Ein wirklich beunruhigendes Verhalten, was neu war. Aber was steckte dahinter?

Hatte er noch ein Trauma?

Praktisch jeder, der in einer Auffangstation für Tiere arbeitet, weiß, dass die Tiere irgendwie traumatisiert wurden. Entweder waren sie wie Bobo von ihren Eltern getrennt worden oder sie hatten Gewalt erfahren. Aber Bobo war schon so lange bei ihnen, dass es ihnen seltsam vorkam, dass er jetzt erst an einem Trauma leiden könnte. Es musste etwas anderes passiert sein, was Bobo so mitnahm. Sie mussten jetzt nur herausfinden, was die Ursache war.



Die „Ape Action Africa“ hatte dieses Schutzgebiet bewusst dort gegründet, weil dort immer wieder Wilderer die seltenen Tiere angriffen und verschleppten. Der Handel mit diesen Tieren und auch mit ihrem Fleisch war sehr lukrativ. Kamerun brauchte ein Schutzgebiet und die englische Organisation hatte es ermöglicht. Die Mitarbeiter kümmerten sich liebevoll um ihre Schützlinge, so eben auch um Bobo. Daher bemerkten sie die Veränderung des Gorillas schnell.

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