Sobald sie den großen Außenbau fertig hatten, also das Gerüst stand und auch der Rahmen, konnten Jessie und ihr Team sich daran machen, die Innenausstattung anzugehen. Sie engagierte dafür den Schreiner Mike Slater, der ihr maßgeschneiderte Schränke und alles was aus Holz sein sollte, anfertigte. Sie ahnte langsam, wie am Ende alles aussehen sollte.
Sie war so glücklich mit ihrem Schreiner, der sich so viel Mühe gab und alles passgenau einbaute, dass sie auf Instagram einen Beitrag veröffentlichte, den sie „erstaunliche Zimmerei“ nannte. Als Slater mit seiner Arbeit fertig war, hatte sie alle Schränke und alles was im Küchenbereich nötig war, beisammen. Alles war einsatzbereit. Sie konnte es kaum fassen!
Den Bus ehren
Allerdings war es Jessie auch wichtig, nicht ganz zu verschleiern, was der Grundbau ihres neuen Heimes war. Ein guter alter Greyhound Bus. Ihr war es wichtig, dass man das trotz aller Umbauten immer erkennen konnte. Denn ohne diesen Bus würde ihr Traum von einem umweltfreundlichen, recycelten Zuhause nicht wahr werden. Dieser Tatsache wollte sie auf ewig Respekt zollen.
Sie hatte das Nummernschild und alles, was der Bus an Schildern hatte, aufbewahrt. Ihr war es wichtig, diese Kennzeichen in ihrem Haus wirkungsvoll anzubringen. Sie wollte jedem zeigen, was ihr neues Heim ehemals war und wollte nie vergessen, was für ein Aufwand es war, diesem alten Gefährt eine neue Aufgabe zu geben. Nämlich ihr Zuhause zu sein.
Transformation - Fertig!
Jessie benötigte mit ihrem Team ganze 3 Jahre. Blut, Schweiß und Tränen waren geflossen, bis das Zuhause endlich fertig war. Sie hatte in der Zeit ca. 70.000 Dollar investiert. Viel Geld, auf der einen Seite, aber wenn man genau hinsieht, wenig Geld. Denn was kostet denn eine eigene Wohnung bei uns? Selbst die kleinste kostet weit mehr als das, was Jessie investiert hat. Und da ist noch kein Mobiliar dabei.
Und man muss ja auch bedenken, wo Jessie vorher gewohnt hat. In Manhattan. Mitten in New York also. Wir brauchen gar nicht anfangen zu überlegen, was dort eine Wohnung kostet! Viel viel mehr Geld und ein Ort, den man nicht transportieren konnte. Also war das Geld, was Jessie investiert hatte, ein kleiner Preis für ein freies Leben. Findet ihr nicht auch? Jetzt wollte sie der Welt aber langsam ihr Meisterstück zeigen.
Beginnen wir draußen
Natürlich war klar, dass die größte Veränderung im Inneren des alten Busses stattgefunden hatte. Auf alten Sitzplätzen hätte sie ja schlecht leben können. Aber auch das Äußere war überarbeitet worden. Sie hatte die alte Form beibehalten, aber den Bus von oben bis unten komplett übermalen lassen. Es sollte dennoch irgendwie nach einem relativ normalen Haus aussehen und das ist ihr gelungen.
Eigentlich gefiel ihr ja das Design des alten Busses. Er war ja schon hauptsächlich weiß gewesen und ein rotes und blaues Streifenmuster war durch die Mitte gelaufen. Aber Jessie beschloss, dass es besser aussehen würde, wenn ihr neues Haus komplett weiß gestrichen wird. Gut, warum auch nicht. Schlicht und einfach, so sollte ja auch ihr neuer Lebensstil werden.