Emily war ein kluges Mädchen und so schaltete sie den Fernseher wieder aus und legte die Fernbedienung unter einen Stapel Zeitungen auf dem Tisch. In ihrem Kopf überschlugen sich die Gedanken. Alle alten Erinnerungen kamen zurück. Sie erinnerte sich an ihre Eltern und auch an den Tag ihrer Entführung. Sie wusste, sie musste bei der nächsten Gelegenheit fliehen. Sie wollte, dass ihre Eltern wussten, dass es ihr gut ging. So weit..
Ihr Entführer war zum Glück noch immer nicht wieder da. Er wiegte sich wohl in Sicherheit, er dachte gar nicht daran, dass Emily vorhaben könnte, ihn zu verlassen. Emily jedoch durchsuchte das Haus nach einem Ausgang. Aber keine Chance. Die Fenster waren alle verschlossen, auch die Haustür war nicht aufzubekommen. Sie überlegte, was sie tun sollte?
Sie wollte hier weg
Als sie das Haus nach einem Ausgang absuchte, erkannte sie schnell, das es keinen Ausgang gab, also keinen, durch den sie entwischen konnte. Sie atmete tief durch und überdachte ihre Situation. Sie wollte so schnell wie möglich hier weg! Aber als sie sich noch Gedanken über eine Fluchtmöglichkeit machte, hörte sie draußen vor der Tür den Motor des Autos ihres Entführers..
Er kam also zurück. Sie sah sich in der Küche gerade nach einer Waffe um, aber ihr Entführer war klug. Er hatte alles versteckt, bzw. weggeschlossen, was sie irgendwie gegen ihn verwenden könnte. Sie sah sich verzweifelt weiter um und endlich entdeckte sie etwas, was ihr helfen könnte, zu fliehen. Würde das gelingen?
Ein Rohr aus Metall
Sie rannte schnell ins Wohnzimmer und sah instinktiv unter der Couch nach. Tatsächlich befand sich darunter ein Rohr aus Metall! Emily freute sich, das konnte sie verwenden. Das war sicher ihre einzige Chance. Wenn dieser Versuch nicht klappen würde, war sie sich sicher, dass sie die nächsten Tage, Wochen, sogar Monate wieder im Keller würde verbringen müssen..
Also stellte sie sich hinter die Haustür, hatte das Rohr fest in der Hand und hörte, wie ihr
Entführer jetzt langsam auf die Haustür zuging. Sie war mehr als nur aufgeregt, versuchte aber, sich zu beherrschen. Es musste klappen und zwar auf Anhieb, sonst war ihre Chance vertan. Für lange Zeit, wenn nicht gar für immer, das war Emily absolut klar.
Die Haustür öffnete sich langsam
Emily stand also hinter der Tür, hatte das Rohr in beiden Händen und wartete, dass er die Tür öffnete. Sie hörte, wie er langsam den Schlüssel in das Schloss steckte, ihn herum drehte und sie sah, wie die Tür langsam aufging. Sie wusste, sie musste jetzt handeln, sonst war ihre Chance vertan! Er kam langsam herein und Emily schlug ihm das Rohr mit aller Kraft voll über den Schädel..
Sie sah entsetzt dabei zu, wie der Mann auf dem Boden aufschlug. Aber sie hatte absolut keine Zeit, um darüber nachzudenken oder sich gar um ihn zu kümmern! Sie rannte, so wie sie war, ohne Schuhe, einfach nach draußen und rannte. Sie rannte, als hätte sie den Teufel hinter sich. Der Wald war ihr fremd, sie hoffte einfach, dass sie irgendwo herauskommen würde, wo man ihr helfen konnte..