Jetzt war auch klar, warum es ihr so schlecht ging. Wir alle wissen ja, wie schwer ein Baby im Bauch ist. Ca. 3 – 4 Kilo. Keely aber hatte die ganze Zeit fast die 10fache Masse im Bauch getragen! Ein Wunder, dass sie das ausgehalten hatte. Sie war total schockiert, als sie davon erfuhr. Aber sie war auch erleichtert, im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt hatte sie ihren Körper wieder für sich. Und was noch wichtiger war, sie konnte auch noch Kinder bekommen!
Alle bewunderten Keely. Jeder versuchte sich vorzustellen, wie es wäre, wenn man plötzlich mit 30 Kilo mehr alles machen müsste. Aufstehen. Sport machen. Zur Arbeit gehen. Die Hausarbeit. Stellt euch das selbst mal vor, man würde euch 30 Kilo vor den Bauch binden und ihr müsstet dennoch alles tun, was ihr sonst auch macht. Genau so erging es Keely, über viele Monate hinweg. Es ist eine Schande, dass kein Arzt zuvor erkannte, dass hier etwas gewaltig nicht stimmte.
Mr. Whippy
Für Keely war es unfassbar, wie groß und schwer die Zyste gewesen war. Als sie damals hörte, dass sie ca. 24 cm groß wäre, dachte sie, dass das Ding vielleicht 2 Kilo wiegt oder so. Aber ganze 30? Aber sie beschloss auch, das ganze mit Humor zu nehmen. Sie ließ sich von der Familie Eis bringen, welches sie genüsslich verzehrte. Auch dachte sie, wenn das Ding so lange in ihrem Körper war, dann bekommt es nachträglich einen Namen. Sie nannte die Zyste „Mr.Whippy“. Übrigens wurde sie in Ärztekreisen ob ihrer Zyste bekannt. Alle sprachen davon.
Alle kümmerten sich rührend um die junge Frau. Die Geschichte sprach sich natürlich auch im Krankenhaus sehr schnell herum. Auch die Schwestern bemühten sich rührend um die tapfere Frau. Auch sie konnten sich das nicht vorstellen, wie man mit so viel zusätzlichem Gewicht einfach weitermachen kann. Keely konnte, aber natürlich nur mit viel Mühe. Kein Wunder, dass sie ständig so müde war.
Die Narbe
Die Narbe ist natürlich enorm. Sie verläuft vom Brustbein bis zum Becken und ist ca. 30 cm lang. Aber Keely war jetzt alles egal. Sie erholte sich gut und konnte schon nach wenigen Tagen ein bisschen herumlaufen. Sie würde leben. Das war das wichtigste. Die Zyste war nicht bösartig. Also hatte sie ihre ganze Zukunft wieder vor sich. Sie würde Kinder bekommen können. Alles war jetzt endlich gut. Es sah zumindest so aus.
Sie hatte einige Dehnungsstreifen, aber das war ihr egal. Auch die Narbe war ihr egal. Diese würde heilen. Viel wichtiger war doch, dass sie wieder gesund werden würde und das sie nicht mehr mit dem enormen Gewicht belastet wäre, wenn sie das Krankenhaus verlassen konnte. Alle freuten sich mit ihr. Zum Glück schien die Geschichte gut auszugehen. Aber alle waren jetzt auch erstaunt, wie schlank Keely eigentlich war. Ohne den Bauch war sie eine zarte Frau.
Gut erholen
Bis auf einige kleinere Probleme erholte sich Keely sehr gut von der Operation. Sie ist wieder fit, macht wieder Sport und ernährt sich weiterhin gesund. Sie hat sich nach der Operation noch mal untersuchen lassen, um abzuklären, ob jetzt wirklich alles okay war. Aber die Ärzte konnten sie beruhigen. Sie rieten ihr nur, sich in regelmäßigen Abständen untersuchen zu lassen, nur um sicher zu gehen. Aber das war kein Problem für Keely. Das war auch für sie klar. Aber jetzt erst mal war sie fit und gesund.
Sie fühlte sich auch richtig gesegnet. Sie wusste, ohne ihren Freund Jamie, der die ganze Zeit an ihrer Seite war, auch als sie so dick und kränklich war, hätte sie das nicht geschafft. Auch die liebevolle Unterstützung ihrer Familie war unendlich wertvoll und ein großer Trost in all der Zeit der Angst und Sorgen. Sie war auch den Ärzten dankbar, die sich endlich für sie interessiert hatten und ihr so helfen konnten. Daher gebt nie auf. Bleibt hartnäckig. Hör auf deinen Körper und wenn irgendwas nicht stimmt, such dir Hilfe, bis du sie gefunden hast.