Die Frau mit dem Giraffenhals zeigt sich nach 5 Jahren
Fast jeder hat wohl schon mal davon gehört, dass es in manchen Stämmen auf der Erde Frauen gibt, die einen Giraffenhals durch das Tragen von vielen Ringen haben. Es gibt einige Theorien dafür, warum sie das machen. Entweder ist es ein Schönheitsideal, dem noch immer einige Frauen auf der Welt folgen oder aber es sollte ursprünglich ein Schutz davor sein, an Sklavenhändler verkauft zu werden. Aber gibt es heute wirklich noch Frauen, die sich das antun? Ja!
Ursprünglich stammt diese Art der „Verschönerung „vom Volk der „Padaung“. Das ist ein Volk, welches in den Bergen zwischen Myanmar und Vietnam lebt. Es wird dort vermutet, dass der straffe Halsschmuck seine Trägerin vor Bissen von Tigern schützen soll. Ach und solltest du jemals gehört haben, dass eine Frau durch Genickbruch sterben musste, wenn die Ringe abgenommen werden, dann sei dir jetzt gesagt, dieser Mythos ist falsch.
Schönheitssymbol
Aber tragen nur Frauen diese Ringe? Nein. In einigen Kulturen auf der Welt tragen auch Männer diese Ringe. Allerdings viel weniger als Frauen. Wie verhält sich das eigentlich anatomisch? Wird der Hals tatsächlich länger oder ist das Einbildung? Er wird nicht länger, sondern anders herum wird das Schlüsselbein immer weiter nach unten gedrückt. Das klingt schon alleine schmerzhaft.
Viele der Frauen der Padaung tragen von Kindesbeinen an diesen schweren Halsschmuck. Dadurch wird natürlich das Schlüsselbein deformiert und die Schultern nach unten gedrückt, was den Hals also automatisch länger wirken lässt, als er eigentlich ist. Leider hat sich diese „Mode“ in der Welt herumgesprochen, so dass sich viele Touristen auf den Weg machen, um diese besonderen „Giraffenfrauen“ auch mal selbst ansehen zu können. Das wird natürlich auch ausgenutzt, was Touristen anlockt, bringt Geld, also wird dieser zweifelhafte Schönheitswahn wohl nicht so schnell enden.
Überzeugung
Aber auch ohne Touristen würde das wohl ewig so weiter gehen. Denn, in diesen Kulturen werden lange und schlanke Hälse als sehr attraktiv angesehen und somit werden auch weiterhin Ringe getragen, um das zu erreichen. Man kann es zu Recht als Körpermodifikation bezeichnen, was unter anderem früher dafür sorgte, dass die britischen Kolonialherren die Padaung der Mon-Khmer Gruppe zugeordnet hat.
Ihre Sprache ist der des Volkes Karen recht ähnlich, also kann man sie ihnen zuordnen. Ihre Vorfahren wanderten laut Überlieferungen vom Süden Chinas nach Myanmar ein und blieben dann bis heute dort. An ihren Bräuchen und Traditionen halten sie bis heute fest. Das alleine ist schon Grund genug für Touristen, sie zu besuchen. Klar, alles was anders ist als bei uns, ist interessant.
Gefahren und Risiken
Natürlich gab es inzwischen viele Menschen, die sich besorgt zeigten über diese fragwürdige Tradition und für die Frauen schlimme Folgen für deren Gesundheit fürchteten. Allerdings weiß man inzwischen, dass der Hals ja nicht wirklich länger wird, sondern durch die Ringe nur verlängert wirkt. Mädchen erhalten meistens mit ca. 5 Jahren ihren ersten Ring, der ca. 10 cm hoch ist.
Das ganze wird in einem feierlichen Ritual gemacht. Ein Schamane führt ein Orakel durch, um den idealen Tag für die Zeremonie zu finden und ältere Frauen führen dann feierlich die Zeremonie durch, während der der erste Ring angelegt wird. Außerdem erhalten die Mädchen auch Armreifen und Spiralen und die Knie. Ca. alle 2 Jahre werden diese Ringe und Spiralen dann durch schwerere ersetzt. Man bedenkt also durchaus das Wachstum, damit sich die kindlichen Körper langsam daran gewöhnen können.