Die beiden Frauen, Molly und Mary taten alles, um die Frau aus dem Sudan gut zu behandeln, ihr zu zeigen, dass es ihr hier besser gehen würde. Sie kümmerten sich auch um die beiden Kinder und brachten Alik die amerikanische Kultur nahe. Sie organisierten sogar eine Babyparty für Alik, die ja bald ein drittes Kind erwartete. Als es soweit war, unterstützten die Frauen sie sogar bei der Geburt. Alik hatte wirklich Glück gehabt.
Sie halfen der Frau, wo es nur ging und brachten ihr alles bei, was sie wissen musste über ihre neue Heimat. Die Sprache lernte sie auch und auch den Kindern wurde alles nötige gelehrt. Alik wurde vom ganzen Ort unterstützt, man kaufte sogar Weihnachtsgeschenke für alle, damit sie sich auch wirklich wohl fühlen konnten in ihrer neuen Heimat. Langsam wurde Alik ruhiger. Aber eines fehlte doch sehr stark: Ihr Mann Dyan.
Neue Freunde finden
Alik gewöhnte sich gut ein, sie hatte viel Unterstützung und auch ihren Kindern gelang es, sich gut zu integrieren. Die junge Mutter lernte viele weitere Flüchtlinge kennen. Aus ihrem Land, aus Äthiopien, aus dem Tschad und aus Liberia. Mit der Zeit kamen weitere Frauen dazu, die aus dem Nepal, aus Burma und aus Russland geflohen waren. Die Frauen halfen sich gegenseitig, sich einzuleben und ihre Traumata zu verarbeiten.
Sie waren bald eine Gruppe, die sich in der Freizeit traf und sich einmal im Monat zu einem Gruppentreffen einfand, um über ihre Kulturen zu berichten und miteinander zu essen und einfach Zeit gemeinsam zu verbringen. Alik fühlte sich wohl in der Gemeinde, auch ihren Kindern ging es sehr gut. Aber es fehlte etwas. Auch klar. Stell dir vor, du hast alle zurückgelassen. Auch deinen Partner. Wie mochte es ihm ergehen?
Inspiration kommt von Unbekanntem
Molly und Mary hatten nach wie vor Kontakt zu Alik und den anderen Frauen. Sie fanden die Geschichten der Mütter bewegend, aber auch inspirierend. So oft es ging, besuchten sie Alik und ihre Kinder. Sie wussten, das Beste was man für Flüchtlinge tun konnte, war, sich liebevoll um sie zu kümmern und zu helfen, wenn es nötig war. Sie staunten immer wieder, wie stark diese Frauen doch waren.
Sie nutzten jede freie Minute, um Alik und auch die anderen Frauen zu besuchen. Sie wussten einfach, je mehr sie sich um die Frauen bemühten, desto eher würden sie sich heimisch fühlen. Das Beste, was man für Menschen tun kann, ist, für sie da zu sein und ihnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Denn sind wir ehrlich. Keine, Keiner von uns kann sich genau vorstellen, wie so ein Leben in Krieg aussieht. Und wir hoffen, dass wir das auch niemals erfahren werden.
Der Familie helfen
Mit der Zeit wurden auch Grillabende abgehalten. Alik und die anderen Frauen hatten daraus schon bald eine Art Tradition, eine Art Ritual gemacht. Also beschlossen Mary und Molly, auch die anderen Frauen der Gemeinde hier mit einzubeziehen, damit diese andere Kulturen kennenlernen und Freundschaften schließen konnten.
Allmählich war es völlig normal, dass die „Fremden“ in alles einbezogen wurden. Es wurden Sommercamps veranstaltet, damit die Kinder auch Freude miteinander haben konnten und es gab zu allen Festlichkeiten Geschenke für Alle. Also auch zu Weihnachten und natürlich zu Thanksgiving. Die Frauen wurden in alles einbezogen, was hier normal war. So konnten sie sich heimisch fühlen und waren nicht länger nur Fremde.