Es verging in den letzten Jahrzehnten kein einziges Jahr, kein einziger Tag, an dem der Sudan nicht in Kriege verwickelt war. Die Bevölkerung, alle, die dort leben, sind von den Jahren des Krieges natürlich erschöpft und traumatisiert. Es schien zwar, dass im Jahr 2011 endlich eine Besserung eintreten würde, als der südliche Sudan sich vom Rest des Landes lösen konnte, aber leider brach bereits im Jahr 2013 dann ein Bürgerkrieg aus.
Natürlich versucht jeder Mensch, immer das Beste aus allem zu machen. Das ist in Kriegszeiten nicht anders. Eine Frau, namens Alik, fasste ihren ganzen Mut zusammen und versuchte, dem grausamen Krieg in ihrem Land zu entkommen. Hier begann ein Abenteuer, das seinesgleichen sucht. Die mutige Frau machte sich auf den Weg ins Unbekannte. Hauptsache raus aus der Hölle des Krieges. Das war wirklich mutig. Nicht vielen gelingt so eine Flucht mal so einfach.
Die Reise beginnt
Alik wollte ein besseres Leben für sich und ihre Kinder. Hinzu kam, dass sie mit einem weiteren Kind schwanger war. Das machte sie mutig. Sie wollte eine Zukunft haben, für sich und ihre Familie. Sie verließ also den Süden des Sudans mit praktisch Nichts. Es gelang ihr, bis nach Texas zu gelangen. Genauer, nach Fort Worth. Ein Ort, den sie weder kannte, noch dessen Sprache sie verstand. Stellt euch das mal vor, wie schwierig das sicher war.
Es war sehr mutig von ihr, das Land ohne ihren Mann zu verlassen. Alik war durch die Wirren des Krieges von ihrem Ehemann namens Dyan getrennt worden und sie hatte keine Ahnung, ob sie oder ihre Kinder den Vater, den Ehemann, jemals wiedersehen würden. Das war sicher eine sehr schwere Zeit für die Frau!
Fehlende Papiere
Es würde auch gar nicht so einfach werden, wieder als Familie zusammen zu kommen. Denn dafür benötigt man Papiere, die in den Wirren des Krieges, auf der Flucht, verloren gegangen waren. Sie hatte keinerlei Nachweis, dass sie mit Dyan verheiratet war und auch keinen Nachweis, dass Dyan der Vater ihrer Kinder war. Als sie also in den USA ankam, konnten die Behörden nichts anderes tun, als sie als „alleinerziehend“ einzustufen. Dyan würde es dann genau so gehen. Es waren ja keine Papiere da, die das Gegenteil hätten beweisen können.
Das würde also sehr schwer werden, die beiden jemals wieder zusammen zu bringen. Es konnte sogar passieren, dass sie Dyan nie mehr wiedersehen würden. Würde das Schicksal gnädig sein? Würden sie beweisen können, dass sie zusammen gehören, oder würde der Staat Texas ihnen einfach glauben? Sie konnten jetzt nur noch hoffen. Denn die Bürokratie ist überall auf der Welt schwierig und schwer überwindbar.
Angst in einem fremden Land
Man stelle sich das mal vor. Du bist eine Frau, du bist es gewohnt, dass der Mann an deiner Seite alles wichtige unternimmt und für dich regelt. Aber durch Krieg, durch Terror, bist du plötzlich gezwungen, diese Sicherheit aufzugeben und mit kleinen Kindern plus einem weiteren, dass unterwegs war, in ein völlig fremdes Land zu flüchten, wo du niemanden kennst, wo du die Sprache nicht sprichst und wo du total abhängig bist von der Gnade fremder Menschen. Alik nahm sich vor, das Beste daraus zu machen.
Sie hatte wirklich Glück. Als sie in Fort Worth ankam, nahmen sich zwei sehr freundliche Frauen ihrer an. Es waren Molly und Mary, die für die „Catholic Charities Refugee Resettlement Organisation“ arbeiteten. Diese nahmen Alik in Empfang und kümmerten sich liebevoll um sie und ihre Kinder. Es schien, als würde es das Schicksal gut mit der armen Frau meinen.